Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich mit Literatur und Lyrik auseinanderzusetzen. Bereits in der Schulzeit wird diese Entscheidung und die dementsprechende Vorkenntnis extrem wichtig, um gute Zensuren im Fach Deutsch zu erhalten. Eine einfache Lernhilfe ist das vorherige unterscheiden zwischen den verschiedenen Arbeitsschritten und Vorgängen der differenzierten Bearbeitungsmöglichkeiten. Die Erörterung gehört zu einem der wichtigsten stilistischen Formen eines Schulaufsatzes und wird dementsprechend auch von den Schülern abverlangt. Dabei geht es vor allem um eine argumentative Auseinandersetzung mit einem bestimmten literarischen Text, während der eine eigene Meinung zu der gegebene Fragestellung deutlich zu erkennen ist. Insgesamt lässt sich diese Form in zwei verschiedene Typen differenzieren, die entweder textgebundene oder auch die freie Erörterung. Diese zwei Typen sind auch unter den Namen Problemaufsatz und Besinnungsaufsatz geläufig.
Die textgebundene Erörterung bezieht sich vollkommen auf eine Textvorlage, die eine Problemstellung thematisiert. Im Mittelpunkt stehen die Argumentation des Autors und die im Text vertretenen Thesen. Der Verfasser erläutert den Gedankengang des Textes und bezieht seine Position aufgrund der Anführung weiterer Argumente. Der Hauptteil zielt auf eine Analyse der stilistischen Mittel und der Erörterung ab, wobei die Vorgehensweise der einen Interpretation entspricht. Die freie Erörterung ist thematisch unabhängig von einer Textvorlage, wobei sich dieser Typ vor allem durch eine Unterteilung des Mittelteils auszeichnet, der nochmals in Pro und Kontra gesplittet ist. Zusätzlich lässt sich diese Form nochmals in zwei Typen unterteilen – die lineare, bzw. die kontroverse Erörterung.
Pro und Kontra Aufstellungen für einen logischen Arbeitsaufbau
Da es sich bei der Erörterung um eine argumentative Arbeit handelt, ist es wichtig vorab bereits ausreichend Argumente für die vermittelte These – oder auch Antithese – zu erhalten. Eine gängige Möglichkeit ist es sich vorab auf eine schlichte Pro und Kontra Liste zu konzentrieren, die dann als Leitfaden für die eigene Argumentation genutzt werden kann. Umso deutlicher diese Liste formuliert wird, umso einfacher ist es die einzelnen Punkte untereinander zu strukturieren und zu vernetzen, um schlussendlich eine akzeptable Arbeit mit einem deutlichen roten Faden zu erhalten. Je nach Bedingungen, ist auch das Aufstellen einer Mindmap eine beliebte Form, um sich die Problematik des literarischen Textes zu verdeutlichen. Diese Methode bietet sich jedoch eher bei einem großen Zeitfenster an, da es während der Bearbeitung einer Klausur schnell zu Zeitproblemen kommen kann, da diese Form des Sammelns der Argumente schnell verwirrend und auch zeitaufwändiger sein kann. Das Resultat sollte, egal für welche Form sich der Schreibende entscheidet, auf jedenfall zu einer klaren Gliederung führen. Diese besteht aus: Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Erörterung Aufbau: Einleitung
Die Einleitung der Erörterung dient als Heranführung an die Bearbeitete Problemstellung. In diesem Teil wird die These, bzw. die Antithese thematisiert, wobei dem Leser verdeutlicht werden soll, worum es bei dieser und innerhalb der gesamten Arbeit überhaupt geht. Die Einleitung dient nicht als Diskussionskapitel, in dem bereits die einzeln herausgearbeiteten Argumenten gegenüber gestellt werden. Einleitung sollte schlicht als kurzes Vorstellungskapitel fungieren, der den Leser an die Thematik der Überschrift "abholt". Soll die Arbeit wissenschaftlicher werden, sollte in die Einleitung die Wichtigkeit des Themas, bzw. dessen Aktualität erwähnt werden. Dies lässt u.a. durch die Beziehungname auf einen aktuellen Anlass, einer seriösen Quelle innerhalb der Medien oder auch Studien unterlegen. Durch ein provozierendes Zitat kann man einen potenziellen Widerspruch noch deutlicher untermalen. Vorsicht jedoch bei der korrekten Quellenangabe! Am Ende der Einleitung sollte jedoch die eigentliche Thematik nochmals benannt werden, um im anschließenden Hauptteil direkt mit der eigenen Argumentation beginn zu können.
Erörterung Aufbau: Mittelteil
In diesem Teil der Arbeit geht es, wie bereits erwähnt, um die korrekte Auseinandersetzung mit den zuvor herausgeschriebenen Argumenten. Insgesamt sollte man immer einen konkreten Leitsatz bei dem Aufbau des Hauptteils im Hinterkopf behalten – Das wichtigste Argument, das zugleich die eigene These untermauert kommt immer zum Schluss, da es an dieser Stelle seine Wirkung am eindrucksvollsten entfalten kann. Die Argumente werden aufsteigend nach ihrer Bedeutung eingebaut, sodass man mit den weniger wichtigen beginnt. Aus diesem Grund bietet sich das Aufzeigen der Antithese bereits zu Beginn des Hauptteils besonders an. Da sie existiert gilt es nun den Leser argumentativ von der eigenen Meinung zu überzeugen. Bei der Aufstellung der Antithese ist es ratsam mit dem stärksten Argument zu beginnen und mit dem schwächsten zu enden, schließlich will der Schreibende dem Leser nicht das Gefühl vermitteln, dass es sich bei der Antithese um die ausschlaggebendere Argumentation handelt.
Erst im nächsten Schritt gilt es die eigene These zu formulieren, wobei gleichzeitig die Regel in Kraft tritt, mit den schwächsten Argumenten zu beginnen. Hinter diesem besonderen Aufbau steckt die Logik, dass sich der Leser meist die zuletzt genannten Argumente merkt, wobei es für den Verfasser nicht schlimm ist, wenn die Schwächsten von ihnen vergessen werden, da sie zu Beginn des Hauptteils stehen.
Die stichhaltige Argumentation gipfelt innerhalb des Hauptteils in einen Lösungsvorschlag – der sogenannten Synthese. Der Grundgedanke dabei ist, dass die vorangegangenen Pro und Kontra Argumente eine schlüssige Lösung vorzustellen, mit der die aufgestellte These des Verfassers unterstützt werden sollte. Schließlich sollen die aufgestellten Pro Argumente den Kontra Argumenten entgegenwirken, um die gewünschte Wirkung zu erzielen – den Leser von der eigenen These zu überzeugen.
Erörterung Aufbau: Schluss
Der letzte Teil der Arbeit ist zugleich derjenige, in dem eine Entscheidung von Seiten des Verfassers getroffen werden soll. Der Schluss bietet diesem genügend Raum, um die persönliche Position herauszustellen und die angebrachten wichtigsten Argumente zu bewerten. Diese werden aufgrund persönlicher Erfahrungen und Einstellungen verschieden gewichtet. Die Antithesen sollten in diesem Teil ebenfalls nochmals aufgriffen werden, um eine Lösung mit Hilfe der Gegenargumente aufzuzeigen und diese somit zu entkräften. Spätestens in diesem Teil der Arbeit wird deutlich wie stichhaltig, oder auch weniger logisch, der bisherige argumentative Aufbau war. Schließlich stützt sich der Schluss auf den vorangegangenen Hauptteil und profitiert von dessen roten Faden und logischem Aufbau. Zudem kann am Schluss eine potenzielle Lösung des Problems ausgearbeitet werden, wodurch dieser Teil eine klare Unterscheidung zwischen dem Vorangegangenen ermöglicht. Idealerweise wird hier jedoch eine vermittelnde Position des Verfassers deutlich, der ein "sowohl, als auch" – Szenario herstellt.